Archiv für das Tag 'SPD'

Europawahl-Ergebnis in Elsdorf

8. Juni 2009

  CDU SPD Grüne FDP Linke Sonst. Wahlbet.
Deutschland 37,8 20,8 12,1 11 7,5 10,8 43,3
NRW 38 25,6 12,5 12,3 4,6 7 41,8
Rhein-Erft-Kreis 38,2 25,4 11,5 14,3 4 6,6 43,8
Gemeinde Elsdorf 40,7 26,1 7,5 14,8 3,5 7,4 37,4
Angelsdorf 42,1 22,9 7,6 18,9 2,4 6,1 31,5
Berrendorf 38,5 30,4 7,4 14,2 3,6 5,9 28,2
Elsdorf 40,7 29,4 8 11,6 3,9 6,4 27,2
Esch 34,5 28,2 11,1 15,7 3,1 7,4 31,3
Giesendorf 37,8 29,4 8 13 2,5 9,3 25,8
Grouven 45,8 21,5 7,6 8,3 7,6 9,2 27,9
Heppendorf 42,2 23,4 9,6 15,6 3,5 5,7 33
Niederembt 45 25 5,9 14,5 2,8 6,8 31,8
Oberembt 43,1 25,4 7,8 13,4 4,7 5,6 28,9
               
Elsdorf 2004 48 26 8,2 9,3 1,3 7,1 36,4
+/- – 7,34 + 0,1 – 0,7 + 5,5 + 2,2 + 0,3 + 1

 

Die CDU hat in Elsdorf alle Wahlkreise für sich entschieden, im ganzen Rhein-Erft-Kreis hat in allen Kommunen ebenfalls die CDU die Mehrheit geholt.

Quellen: KDVZ, Spiegel online; Alle Angaben in %, Tippfehler nicht ausgeschlossen!

Innovationen für das Rheinische Braunkohlenrevier

10. Mai 2009

Von der Öffentlichkeit kaum beachtet gab sich neben den publikumsstarken Veranstaltungen am Wochenende (Brings-Konzert im Zelt neben der Elsdorfer Festhalle, Elsdorfer Maimarkt auf der Köln-Aachener Straße, Eröffnung des Elsdorfer Freibades, Maifest der Maigesellschaft „Holdes Grün“ in Neu-Etweiler) im Elsdorfer Josefsheim die (SPD-)Parteiprominenz ein Stelldichein, um mit RWE-Arbeitnehmervertretern und RWE-Verantwortlichen gemeinsam die Weichen für die Zukunft des Rheinischen Braunkohlenreviers zu stellen.

 

Der Einladung von AfA (Ausschuss für Arbeitnehmer) und SPD Mittelrhein waren einige der (zukünftigen?) Bürgermeister der betroffenen Kommunen, darunter Wilfried Effertz (Eldorf), Heike Steinhäuser (Bedburg), Kai Fassbender (Bergheim) und Rudi Bertram (Eschweiler), ebenso gefolgt wie einige Landtagsabgeordnete inklusive der NRW-Vorsitzenden Hannelore Kraft, die Bundestagsabgeordnete Gabi Frechen, der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Ulrich Kelber und nicht zuletzt der von den vielen Plakaten bekannte, freundlich grüßende Europarat-Kandidat Sebastian Hartmann.

 

Klar, dass bei der Masse an anwesenden Arbeitnehmer-Funktionären Umweltschutz und lokale Probleme durch den Braunkohlentagebau nur eine untergeordnete Rolle spielten. Einige Punkte kristallisierten sich daher schnell heraus: an der (Braun-)Kohle hält die SPD in NRW definitiv fest, es gibt ein „klares Bekenntnis für die Braunkohle“. Die ab 2013 für die Energiekonzerne kostenpflichtigen Emissionszertifikate, mit denen umweltschädliche, CO2-intensive Energieformen bestraft und saubere gefördert werden sollen, werden als Gefahr für die Braunkohle und die damit verbundenen Arbeitsplätze gesehen (man spricht vom möglichen Verlust von 4000-5000 Stellen) und man macht sich Sorgen, wie es nach 2030, wenn der erste der drei noch offenen Tagebaue Garzweiler, Inden und Hambach ausgekohlt ist, mit den dann noch vorhandenen Arbeitsplätzen weiter geht. Wie viele Arbeitsplätze dies dann noch betreffen wird kann jetzt natürlich keiner sagen (wenn der Stellenabbau von RWE so weiter geht werden es sicherlich deutlich weniger als heute sein), aber man kann ja schon mal Forderungen stellen. Da passt es auch ganz gut, dass Hannelore Kraft und Sebastian Hartmann Seitens der Politik gleich mehrfach mögliche Milliarden an Mitteln von der EU für die Strukturförderung ins Gespräch brachten.

 

Das Treffen mündete in der „Elsdorfer Erklärung“, in der sich die Unterzeichner (zu denen ein Gr0ßteil der Anwesenden zählte) für die Braunkohlenregion als „Energielandschaft mit Zukunft“ stark machen. RWE wird in die Pflicht genommen, mehr für die betroffenen Bürger für Ort zu tun („… muss RWE Power als Partner der Menschen in der Region agieren, indem es auftretende Probleme schnell und zuverlässig im Sinne der Betroffenen angeht“. Im Gegenzug wird dem „armen“ RWE Unterstützung bei den Emissionsrechten zugesagt: so setzen sich die Unterzeichner dafür ein, dass die Emissionsrechte und die dadurch resultierende Verteuerung der CO2-intensiven Braunkohlenverstromung „die Handlungsfähigkeit der Energieerzeugerunternehmen für längerfristige Investitionen nicht gefährden“ und „neue effizientere Braunkohlenkraftwerke … ebenfalls an den öffentlichen Förderprogrammen partizipieren können“.

 

Am Rande der Veranstaltung konnte man noch einige weitere interessante Details erfahren. So wird die Planung für das weitere Vorgehen im Tagebau Inden, der nach jetziger Planung um 2030 ausgekohlt sein wird, von RWE wohl erst zwischen 2017 und 2020 angegangen, ein Anschluss-Tagebau ist durchaus denkbar. RWE wird auch weiterhin auf einen Energie-Mix setzen, in dem fossile Brennstoffe und Atomkraft dominieren – aus betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus sinnvoll, schließlich lässt sich hiermit am meisten Geld verdienen und die Folgekosten tragen andere. Weiterhin wird suggeriert, dass durch die CO2-Abscheidung und andere Maßnahmen die Braunkohlenverstromung sauber, gar CO2-frei wird. In diesem Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass der Mitbewerber Vattenfall sein „CO2-freies Kraftwerk“ im Industriepark Schwarze Pumpe nicht mehr als ebendieses bezeichnen darf, da es eben nicht zu einer 100-prozentigen Abscheidung des anfallenden Kohlendioxid aus dem Kraftwerksprozess kommt und dass das anfallende Kohlendioxid für den sicheren Transport und der anschließender Endlagerung nachbehandelt werden muss.

Ein gut gefülltes Josefsheim
Politiker, Funktionäre und RWE-Auszubildende
Haupt-Rednerin Hannelore Kraft
Arbeitsgruppe mit Landratskandidat Hans Krings (links), Europarat-Kandidat Sebastian Hartmann (mitte) und dem Eschweiler Bürgermeister Rudi Bertram (rechts)

Neue Ideen für Elsdorf?

20. März 2009

Der Bürgermeisterkandidat der CDU, Andreas Heller, hat jüngst der Presse und auf seiner Homepage das Grundsatzprogramm der CDU Elsdorf vorgestellt. Interessanterweise gibt es zumindest auf den ersten Blick deutliche Ähnlichkeiten zwischen dem Grundsatzprogramm der CDU und dem Wahlprogramm der SPD, insbesondere in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Umwelt, Schulen und Kindergärten, Senioren, Kultur und Vereine und der Verkehrsanbindung, die zeigen, dass die Situation Elsdorfs den Politikern durchaus bewusst ist und Lösungen erarbeitet werden.

Einige Beispiele:

CDU: Ansiedlung neuer Wirtschafts- und Gewerbezweige, Ausbau des bereits bestehenden Angebots
SPD: Handel und Gewerbe stärken, Gewerbegebiete ausweiten

CDU: Gründung eines Senioren- Pflegestützpunktes, Errichtung eines Seniorenbeirates
SPD: Ausbau der Seniorenzentren und von Seniorenbegegnungsstätten

CDU: Belastungen durch den laufenden Tagebaubetrieb (…) so gering wie möglich halten
SPD: wirksamer Lärmschutz und zügige Rekultivierung

CDU: attraktive Gestaltung der Tagebaukante (…) als Naherholungsgebiet
SPD: Naherholungsgebiete als Ausgleich für den Bürgewald

CDU: vernünftiges Kulturangebot für eine attraktive Gemeinde
SPD: das kulturelle Angebot verbreitern

CDU: bessere Busverbindung zwischen Elsdorf und dem S- Bahnhof in Sindorf
SPD: Errichtung eines S-Bahn-Haltepunktes Heppendorf/Sindorf 

Die Liste ließe sich weiter fortführen. Die in (und für) Elsdorf zu lösenden Aufgaben (die hier nur angeschnitten werden – Themen wie Haushalt, Schulden und Gemeindeentwicklung ließen sich schier unendlich ausdehnen) sind also zumindest den „großen“ Parteien bekannt und sollten sich auch gemeinsam lösen lassen – sollte man meinen. Denn das zitierte Wahlprogramm der SPD ist nicht das aktuelle, sondern das Programm von 1994. Die Interpretation, ob nun die SPD der CDU 15 Jahre voraus war, die CDU 15 Jahre hinter hinkt oder sich in letzten 15 Jahren in Elsdorf (bei wechselnden Mehrheiten!) in wichtigen Punkten schlichtweg so wenig getan hat, dass diese Herausforderungen nach so langer Zeit immer noch aktuell sind, bleibt nun jedem selbst überlassen.

Achtung: subjektiv!

30. Januar 2009

„Ein politisches und rein subjektives Blog aus Elsdorf (Rheinland)“ heißt es im Claim von ::elsdorf-blog.de::. Und genau so ist das Blog: politisch und subjektiv. Mit reichlich Kritik an der Politik, sei es lokal ober überregional. 

Dem geneigten Leser wird aufgefallen sein, dass in dem einen oder anderen Beitrag insbesondere über die Politik in Elsdorf Details enthalten sind, die nicht unbedingt in der Zeitung zu finden waren. Der Hintergrund dazu ist, dass ich (Jens Billaudelle, Betreiber und Admin von ::elsdorf-blog.de::) als Sachkundiger Bürger hier in Elsdorf selbst politisch aktiv bin und so über einige Sitzungsvorlagen und Sitzungsverläufe informiert bin.

Bei der bevorstehenden Kommunalwahl trete ich als Kandidat der SPD an, um in den Rat der Gemeinde einzuziehen. Dass ich für die SPD antrete bedeutet nicht, dass ich die politischen Ansichten, insbesondere auf Bundesebene, uneingeschränkt teile, vielmehr stehe ich einigen Positionen sehr kritisch gegenüber. Ich trete an, um die Politik in Elsdorf mit zu gestalten. Durch unseren Bürgermeister und umsichtige Entscheidungen ist in den letzten Jahren – trotz aller Kritik auch hier im Blog – vieles Wichtige auf den Weg gebracht worden, etwa der Ausbau des Angebots der Kindergärten und Grundschulen, die Erschließung neuer Baugebiete zum Wohnen und Arbeiten und das Großprojekt Terra Nova. Nun gilt es, die bereits begonnenen Projekte erfolgreich weiter zu führen und mit neuen Ideen das Potential Elsdorfs weiter zu erschließen und zu fördern. Es wird dabei mehr erforderlich sein als im richtigen Moment die Hand zu heben, es gilt Ideen und Konzepte zu erarbeiten und diese umzusetzen. Hierfür, für Elsdorf und für meinen Wahlkreis möchte ich mich einsetzen.

In den nächsten Monaten wird es in Elsdorf einen intensiven und interessanten Wahlkampf geben, die beiden (ehemaligen) Volksparteien CDU und SPD bringen sich dafür in diesen Tagen in Stellung. Mit dem amtierenden Bürgermeister Wilfried Effertz (SPD) und dem Herausforderer Andreas Heller (CDU) treten zwei recht gegensätzliche Bürgermeisterkandidaten gegeneinander an, beide Parteien werden mit einer Mischung aus erfahrenen und neuen Köpfen versuchen, die Gunst der Wähler zu gewinnen. Aber auch auf das Auftreten der „kleinen“ Parteien (Grüne und FDP) dürfen wir gespannt sein. Vieles wird davon abhängen, ob Die Linke in Elsdorf antreten und ob bis dahin eine Bürgerpartei („Freie Wähler“) gegründet wird.

Auf ::elsdorf-blog.de:: wird natürlich auch weiterhin über ausgewählte Ereignisse in Elsdorf und der Welt berichtet – politisch und rein subjektiv.

Neue Kapitäne auf dem sinkenden Schiff

9. September 2008

Gut ein Jahr vor der Bundestagswahl werden nun Franz Müntefering als designierter Parteivorsitzender und Frank-Walter Steinmeier als Kanzlerkandidat der ehemaligen Volkspartei SPD ins Rennen geschickt. Beck tritt ab – anscheinend aufgerieben durch parteiinterne Richtungskämpfe und Intrigen. Mit Müntefering hat die SPD nun den fünften Parteivorsitzenden in sechs Jahren (Schröder bis März 2004, Müntefering bis November 2005, Platzeck bis April 2006, Beck bis zum September 2008).

Klar, dass natürlich auch wieder die üblichen Politiker der anderen Parteien ungefragt ihren Senf dazu geben und sich so in die Öffentlichkeit stellen statt ihren eigentlichen Aufgaben nachzugehen und durch Erfolge für Schlagzeilen zu sorgen. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla spricht der SPD glatt die Kompeptenz ab, CSU-Chef Huber fordert eine Kurskorrektur der SPD und diskreditiert sowohl Müntefering als auch Beck (mit welcher Berechtigung eigentlich?!), Guido Westerwelle will gar Neuwahlen. Ganz groß auch der Kommentar vom CDU-Vorzeigepolitiker Christian Wulf: „Die Solidarität ist aus der Partei entflohen und durch Egotrips Einzelner und Illoyalitäten ersetzt worden“. Die Linke kritisiert den Rechtsruck, lacht sich aber insgeheim ins Fäustchen.

Die Linke ist die Partei, die sich am meisten über die zu erwartende Positionierung der SPD und die Rückkehr des Buh-Manns der Agenda 2010, die immerhin das Ende der SPD als Volkspartei einleutete, freuen dürfte. Durch das Führungsduo Münte/Steini, beide Vertreter des „rechten“ Pateiflügels und Baumeister der besagten Agenda wird die SPD den von vielen erwünschten Linksruck nicht vollziehen und damit der Linkspartei weiteren Raum geben. Wenn von anderer Seite weiter Öl ins soziale Feuer gegossen wird, wie jüngst durch die Studie des Chemnitzer Professors Friedrich Thießen, dass 132 Euro Harz IV im Monat zum Leben reichen, wird Die Linke wohl gar keinen Wahlkampf mehr machen müssen – und die SPD auf Bundesebene nur noch die drittstärkste Partei sein. Denn wo sollen die Wähler herkommen? Zwischen Linkspartei und CDU gibt es auf Bundesebene kaum noch Platz für eine weitere Partei – die Richtungsstreitereien und internen Querelen in der SPD bewirken ihr übriges. 

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